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"1945 - Das Raabtal von oben"

präsentiert von

Joe Posch

Luftbilddatenbank Dr. Carls GmbH/NARA

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Raffel 16112019 - 16.jpg

Joe Posch berichtet:

"Im Zuge der Präsentation des Buches "Aasplatz" von M. Wieninger im Nov. 2018, hatte ich im Gespräch mit unserem Lokalhistoriker F. Tamweber die Idee, einmal nachzuforschen, ob es von Jennersdorf und Umgebung Luftbildaufnahmen der Alliierten aus dem 2. Weltkrieg gibt. Jennersdorf hatte schon damals  einen Verschubbahnhof und war im Stellungssystem Südost-Wall integriert. Da ich ein zeit- und militärgeschichtlich interessierter Mensch bin und 5 Jahre Berufssoldat war, weiß ich über die Wichtigkeit von Aufklärung.

 Bahnhöfe und Stellungssysteme interessieren in einem militärischen Konflikt jede Seite.
Die Firma Luftbilddatenbank teilte  mir mit, dass tatsächlich Luftaufnahmen  von Jennersdorf und Umgebung seit dem Kriegsende in einem Archiv in
Edinburgh, Schottland lagern. So besorgte ich mir Anfang 2019 die ersten 10 Luftbildaufnahmen, aufgenommen zwischen Feber und September 1945. Ich habe meine Sammlung sukzessive erweitert und besitze nun österreichweit die größte private Sammlung alliierter Luftbildaufnahmen aus der Zeit des 2. Weltkrieges. Neben den allgemeinen Aufnahmen der Ortschaften, wie sie sich damals darstellten, liegen mir auch Teile dieser Orte als 3D-Aufnahmen vor. Einmalig ist dabei jedoch der Überflug vom 1. April 1945, da diese Aufnahmen nicht nur in einem sehr guten Maßstab von 1:7.000 abgebildet sind, sondern auch den Angriff der Roten Armee südlich der Raab aus dem Raum St. Gotthard kommend, Richtung Fehring zeigen. Aufnahmen dieser Qualität sind bislang in Österreich einmalig! Es sagt einiges über die Qualität und Auflösung dieser Aufnahmen aus, wenn man auf einem Luftbild, aufgenommen aus einer Höhe von ca. 6 100 Metern, ein ca. 1 Meter großes Einschlagloch entdeckt. Dieses konnte ich dann nach weiteren Recherchen als Bombenverdachtspunkt einstufen. Und wie man vielleicht weiß oder gehört hat, haben wir dann am 5. März 2020, nach umfangreichen Sondierungsarbeiten, tatsächlich eine 500 lb US-GP-Bombe gefunden! Sie musste aufgrund ihres äußerst gefährlichen Langzeitzünders sprengtechnisch vernichtet werden - 27 478 Tage nach ihrem Abwurf am 11. Dezember 1944! Ein wahrer Langzeitzünder.......

Über die gesamten Geschichte dieser Bombe, des Bombers und seiner Besatzung recherchiere ich gerade. Es fehlen nur noch einige Details, denen ich aber auf der Spur bin. Sowohl die Besatzung, und damit auch den Mann, der den Schalter für den Bombenabwurf betätigt hat, als auch den Bomber selber, konnte ich aufgrund von Archivmaterial der US-Behörden bereits identifizieren. Ebenso ist mir der genaue Umstand, wie und warum es zu dem Abwurf bei uns kam, sowie das weitere Schicksal des Flugzeuges und seiner Besatzung, bekannt.

 

Für Interessierte: zu diesem Thema wird es einen Powerpoint-Vortrag mit hochinteressantem Foto- und Filmmaterial geben!"


Fotos vom Luftbildvortrag am 9. April 2022 in Fehring

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Der Reinerlös der Veranstaltung betrug nach Aufrundung  € 300,- und wurde an "Nachbar in Not: Hilfe an die Ukraine" gespendet.

Ein herzliches Dankeschön an die Besucher der Veranstaltung!

Joe Posch und Dieter Dirnbauer

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